Aktuelles

Kunstankäufe 2025

Gemäß ihrer Ankaufs- und Förderpolitik kauft die Österreichische Ludwig-Stiftung Kunstwerke für die Sammlungen des Bundes an. Mit den Ankäufen kommt die Stiftung dem Ziel nach, die Sammlungsbestände der Bundesmuseen in Ergänzung zu ihrem gesetzlichen Auftrag substanziell, d. h. eben auch im Sinne eines ästhetisch komplexen und gesellschaftsrelevanten Kunstbegriffs auszubauen.

 

Für 2025 kaufte die Österreichische Ludwig-Stiftung Werke der folgenden Künstler:innen als Dauerleihgaben für die Museen an:

Für die Albertina: Isabella Ducrot

Für das Belvedere: Lynn Hershman Leeson

Für das MAK: Hito Steyerl, Magdalena Abakanowicz

Für das mumok: Park McArthur, Anna Zemánková

Nähere Informationen zu den historisch angekauften Werken können den vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport herausgegebenen Kunst- und Kulturberichten entnommen werden.

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*Anmeldelink zum Symposium in Bearbeitung*

 

. . . all over the place . . . in motion . . . I tumble . . . 

Symposium zu den Arbeiten von Rosemarie Castoro, Lee Lozano und Howardena Pindell

Samstag, 31. Jänner 2026, 10:00 – 18:00 

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Design: Marianne Stålhös

“It’s not linear thinking but more like cosmic storms which are all over the place.” (Lee Lozano, 1971) – “I also used vectors to imply motion, since the cosmos is in motion and constantly expanding.” (Howardena Pindell, 2004) – “My ocean is made of graphite in front of which I tumble, chase, flop over.“ (Rosemarie Castoro, 1970) 

Ausgehend von der Sammlung der Österreichischen Ludwig-Stiftung rückt das eintägige Symposium künstlerische Praktiken im New York der 1960er und 70er Jahre ins Zentrum, indem es sich mit Werken von Rosemarie Castoro (1939–2015), Lee Lozano (1930–1999) und Howardena Pindell (*1943) befasst. Die drei Künstlerinnen entwickelten ihre Arbeiten nicht nur im Kontext von Begriffen der Abstraktion, des Minimalismus und Postminimalismus, sondern auch geprägt von ihrer jeweiligen Beziehung zu und Beteiligung an politischen Bewegungen der Zeit, darunter die Art Workers’ Coalition, der aufkommende Feminismus sowie die Black-Power-Bewegung.

Das Symposium nimmt den Begriff „beside“ (neben) der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Eve Kosofsky Sedgwick als Ausgangspunkt, um zwischen den Praktiken der Künstlerinnen Verbindungen herzustellen, die sich einer linearen Logik widersetzen und ein komplexes und widersprüchliches Netzwerk räumlicher, zeitlicher und ästhetischer Beziehungen zulassen. Im Rahmen von Vorträgen, Gesprächen und einer Podiumsdiskussion mit einer Reihe internationaler Vortragender positioniert das Symposium die Arbeiten der drei Künstlerinnen im kulturellen, sozialen und politischen Kontext der USA der 1960er und 70er Jahre. Ebenso wird eine gegenwärtige kuratorische Perspektive thematisiert, wo institutionelle Ausstellungen und der globale Kunstmarkt mit kunsthistorischen Diskursen und aktuelleren Werken der Künstlerinnen aufeinandertreffen.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Die Teilnahme ist kostenlos, bitte um Ihre Anmeldung, da die Sitzplätze begrenzt sind. 

Vortragende und Moderator:innen 

Manuela Ammer, Kuratorin, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Martin Beck, Künstler, Wien und New York 

Julia Bryan-Wilson, Professorin für Kunstgeschichte, Columbia, New York 

Sabeth Buchmann, Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne, Akademie der bildenden Künste Wien 

Sarah Louise Cowan, Assistenzprofessorin für Kunstgeschichte, DePauw University, Greencastle, IN

Sophie Cras, Assistenzprofessorin für Kunstgeschichte, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne 

David Getsy, Professor für Kunstgeschichte, UVA, Charlottesville, VA 

Christian Liclair, Kunsthistoriker, ehem. Chefredakteur von Texte zur Kunst, Berlin

Anna Lovatt, Assoziierte Professorin für Kunstgeschichte, Southern Methodist Universität, Dallas, Texas 

Werner Pichler, Nachlass Rosemarie Castoro

Barbara Reisinger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien Helena Vilalta, Pathway Leader, MRes Art: Exhibition Studies, Central Saint Martins, London 

Bärbel Vischer, Kuratorin für Zeitgenössische Kunst, MAK Museum für Angewandte Kunst, Wien

Alena Williams, Professorin für Theorie und Vermittlung der zeitgenössischen Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien 

PROGRAMM VORMITTAG  10:00 – 13:30

10:00 

Begrüßung

Einführung Christian Liclair

10:30

SCREENING

Hollis Frampton, Manual of Arms, 1966, 17 Min.

10:45

Setting the Scene: Art, Labor, Politics, and Refusal 

Ein Gespräch zwischen Julia Bryan-Wilson und Anna Lovatt

11:30

David Getsy

Postminimalism’s Polymorphous Sexuality

Teil 1: LEE LOZANO

12:00

Helena Vilalta

Waving at the Whitney: Lee Lozano’s Erotics of Information

12:30

"A good score"

Ein Gespräch zu Lee Lozano mit Manuela Ammer, Martin Beck, und Sophie Cras

13:00

Publikumsfragen

 

PROGRAMM NACHMITTAG

14:30

Begrüßung

Einführung Alena Williams

Teil 2: HOWARDENA PINDELL 

14:45

SCREENING

Howardena Pindell, Free, White and 21, 1980, 12 Min.

15:00

Sarah Louise Cowan

Titel tbc

Teil 3: ROSEMARIE CASTORO 

15:30

Anna Lovatt 

Eruptions: Writing in the Work of Rosemarie Castoro

16:00

Time = the space between the appointment and the meeting

Ein Gespräch zu Rosemarie Castoro mit Sabeth Buchmann und Werner Pichler

16:30

Abschließende Gesprächsrunde mit Manuela Ammer, Helena Vilalta, Bärbel Vischer u.a. Moderiert von Barbara Reisinger

17:30

Publikumsfragen

 

Das Symposium wurde von Bettina Brunner, Wissenschaftliche Geschäftsführerin der Österreichischen Ludwig-Stiftung, im Rahmen der Research Season 2025/26 “Beside, not infinite” gemeinsam mit der Advisory Group des Projekts konzipiert: Jo Applin, Walter H. Annenberg, Professorin für Kunstgeschichte, The Courtauld, London // Ana Gonçalves Magalhães, Professorin für Kunstgeschichte, Universität von São Paulo // Christian Liclair, Kunsthistoriker, ehem. Chefredakteur von Texte zur Kunst, Berlin // Tina Post, Assoziierte Professorin, Institut für Englisch, Universität Chicago // Barbara Reisinger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Kunstgeschichte, Universität Wien // Mike Sperlinger, Professor für Text & Theorie, Oslo Akademie für Bildende Künste // Alena Williams, Professorin für Theorie und Vermittlung der zeitgenössischen Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien

David Getsy wurde gemeinsam mit dem Study Day Programm 2026 “New Approaches to Performance Art” eingeladen, das vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien organisiert wird.

Lee Lozanos Untitled (1967) wurde 2016 von der Österreichischen Ludwig-Stiftung angekauft und befindet sich als Dauerleihgabe im mumok. Rosemarie Castoros skulpturale Arbeiten Land of Lads (1975) und Land of Lashes (1976) wurden 2021 von der Stiftung erworben und sind als Dauerleihgaben in der Sammlung des MAK Museum für Angewandte Kunst, Wien.

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Research Season „Beside, not infinite”
2025/26

„Beside, not infinite“ ist ein sammlungsbezogenes Projekt der Österreichischen Ludwig-Stiftung, das als Research Season für 2025/26 konzipiert wurde. Im Rahmen diverser Veranstaltungen, eines Reise- und Recherchestipendiums und einer abschließenden Publikation befasst sich „Beside, not infinite“ mit sieben künstlerischen Arbeiten aus den Sammlungsbeständen der Stiftung. Diese wurden im Laufe der letzten zehn Jahre auf Vorschlag der vier österreichischen Bundesmuseen Albertina, Belvedere, MAK und mumok angekauft und deren öffentlichen Sammlungen als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt.

Die für das Projekt ausgewählten Arbeiten von Yto Barrada, Rosemarie Castoro, Sonia Gomes, Jann Haworth, Lee Lozano, Julie Mehretu und Ingrid Wiener fungieren als materielle und diskursive Knotenpunkte, die den wissenschaftlichen Austausch, den „Beside, not infinite“ initiieren möchte, in den Sammlungsbeständen verorten. Mehr dazu unter Forschung

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Archiv

Kunstankäufe 2024

Gemäß ihrer Ankaufs- und Förderpolitik kauft die Österreichische Ludwig-Stiftung Kunstwerke für die Sammlungen des Bundes an. Mit den Ankäufen kommt die Stiftung dem Ziel nach, die Sammlungsbestände der Bundesmuseen in Ergänzung zu ihrem gesetzlichen Auftrag substanziell, d. h. eben auch im Sinne eines ästhetisch komplexen und gesellschaftsrelevanten Kunstbegriffs auszubauen.

Für 2024 kaufte die Österreichische Ludwig-Stiftung Werke der folgenden Künstler:innen als Dauerleihgaben für die Museen an:

Für die Albertina: Jo Ractliffe, Toni Schmale

Für das Belvedere: Ursula Pürrer & Ashley Hans Scheirl

Für das MAK: Ranti Bam, Hana Miletić

Für das mumok: Radcliffe Bailey, Yto Barrada, Serge Attukwei Clottey, Robert Gabris, Iman Issa, Fahamu Pecou, Maud Sulter, Moffat Takadiwa

Nähere Informationen zu den historisch angekauften Werken können den vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport herausgegebenen Kunst- und Kulturberichten entnommen werden.

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Recherche- und Reisestipendium 2025 geht an Mariama de Brito Henn

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Die Österreichische Ludwig-Stiftung freut sich, mitteilen zu dürfen, dass das im Rahmen der Research Season 2025/26 „Beside, not infinite” ausgeschriebene Recherche- und Reisestipendium 2025 in der Höhe von €10.000 an Mariama de Brito Henn vergeben wird. Aus mehr als siebzig Bewerbungen überzeugte ihr Projekt Memory of the Material – Textile and Memory Practices of the Diaspora die Auswahljury, bestehend aus Ana Gonçalves Magalhães (Universidade de São Paulo), Seamus Kealy (Oakville Galleries, Ontario) und Alena Williams (University of California, San Diego).

In ihrem eingereichten Projekt verknüpft Mariama de Brito Henn, Doktorandin am Cultural Heritage Chair der Universität Wien, ihr Forschungsvorhaben mit Arbeiten der in der Sammlung der Stiftung vertretenen brasilianischen Künstlerin Sonia Gomes. Das Stipendium der Österreichischen Ludwig-Stiftung ermöglicht Mariama de Brito Henn nach Brasilien und Kuba zu reisen, um ihr Projekt weiterzuentwickeln, das sie folgendermaßen beschreibt:

Memory of the Material – Textile and Memory Practices of the Diaspora erforscht, wie die vielfältigen Kostüm- und Textilpraktiken und -traditionen afro-spiritueller Religionen wie Candomblé in Brasilien und Santería in Kuba als eine alternative Form des Archivs des kulturellen Gedächtnisses der afrikanischen Diaspora, welche durch den transatlantischen Sklavenhandel entstand, verstanden werden können. Auf diese Weise werden die Werke von Sonia Gomes, deren künstlerischer Ansatz und Selbstverständnis tief in den Traditionen des Candomblé verwurzelt sind, in einen breiteren historischen und kulturellen Kontext eines oft übersehenen Teils des schwarzen Atlantiks eingebettet.”

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Ausschreibung Reise- und Recherchestipendium 2025
Deadline: 15. Dezember 2024

Im Rahmen der Research Season „Beside, not infinite“ 2025/26 schreibt die Österreichische Ludwig-Stiftung für das Jahr 2025 ein Stipendium aus zur Förderung eines Aufenthalts außerhalb von Österreich zwecks Recherchen für wissenschaftliche Forschungsvorhaben sowie künstlerische und kuratorische Projekte im Bereich der bildenden Kunst. Die Stiftung lädt in Österreich lebende Wissenschaftler:innen, Kurator:innen und Künstler:innen zur Bewerbung ein.

Download Ausschreibungsunterlagen

Die Unterlagen sind als eine PDF-Datei bis spätestens 15. Dezember 2024 mit dem Betreff „Einreichung Stipendium“ an office@ludwig-stiftung.at zu senden. Aufgrund der Internationalität der Jury können nur Einreichungen in englischer Sprache berücksichtigt werden.

Die Österreichische Ludwig-Stiftung gratuliert Dr. Gottfried Toman zur Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

Am 7. März 2024 wurde Dr. Gottfried Toman, vormals Vorsitzender der Geschäftsführung der Österreichischen Ludwig-Stiftung, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Künstlerhaus Wien mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet.

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Bild: BMKÖS/HBF/Pusch

Vor einer geladenen Runde aus Familienmitgliedern, Freund:innen und ehemaligen Kolleg:innen, überreichte Frau Sektionschefin Mag.a Theresia Niedermüller, MSc, das Dekret und die Insignie. Sie wies dabei nicht nur auf das außerordentliche und persönliche Engagement von Dr. Toman für das österreichische Kulturleben hin, sondern auch auf dessen Begeisterung für die moderne und zeitgenössische Kunst, deren Förderung er in seiner langjährigen Funktion für die Österreichische Ludwig-Stiftung maßgeblich unterstützte. „Aus einem tiefen bürgerschaftlichen und demokratischen Grundverständnis heraus handelnd“ beschrieb Dr.in Carla Cugini, geschäftsführende Vorständin der deutschen Peter und Irene Ludwig Stiftung, Dr. Toman in ihrer bewegenden Laudatio und betonte dessen tiefes Verständnis für das Anliegen des Ehepaars Ludwig, ihre international hochkarätige Sammlung der Öffentlichkeit zu widmen und an öffentliche Museen zu übergeben.

Download Laudatio 

Mit seiner Offenheit für Neues, seiner stets respektvollen Art und nicht zuletzt mit der Präzision und Sorgfalt des Juristen, als der er über Jahrzehnte in der österreichischen Finanzprokuratur tätig war, hat Dr. Toman ab 2002 und mehr als 20 Jahre hinweg die Österreichische Ludwig-Stiftung – zunächst als Einzelgeschäftsführer unter der Bezeichnung Generalsekretär und später als Vorsitzender der Geschäftsführung – mit Geschick und Hingabe geleitet. Dass es ihm dabei nie an Humor mangelte, bewies Dr. Toman auch bei seiner Dankesrede anlässlich der Ehrung. Der Österreichischen Ludwig-Stiftung wollte er noch einen Hinweis für die Zukunft mit auf den Weg geben, ein (fälschlicherweise) Karl Valentin zugeschriebenes Zitat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“

Mit zutiefstem Dank für sein unermüdliches Engagement gratulieren die Mitglieder des Stiftungsrates und die aktuelle Geschäftsführung Dr. Toman sehr herzlich zu der überaus verdienten Anerkennung!

Neue Geschäftsführung der Österreichischen Ludwig-Stiftung ab Jänner 2024


Pressemitteilung zum Download

null©Paul Kulec, HBF

Die Österreichische Ludwig-Stiftung trauert um Hermann Fillitz


Hermann Fillitz ist am 14. Juni 2022 im 99. Lebensjahr verstorben. Im Mai noch besuchte er die Abegg-Stiftung in Riggisberg in der Schweiz, eine Stiftung mit Museum und Forschungsinstitut, spezialisiert auf Textilkunst. Er war dieser Institution seit Jahrzehnten verbunden, ebenso auch der Österreichischen Ludwig-Stiftung.

Der langjährige Ordinarius des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Wien (1974–1994) und ehemalige Erste Direktor des Kunsthistorischen Museums (1982–1990) war einer der Gründungsväter der Österreichischen Ludwig-Stiftung und prägte diese maßgeblich als Stiftungsratsmitglied bis zum Jahr 2017.

Hermann Fillitz’ Engagement für die Österreichischen Ludwig-Stiftung ist einem Glücksfall zu verdanken:

So kannte er das Ehepaar Peter und Irene Ludwig und ihre damals schon weithin bekannte Sammlung aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit an der Universität in Basel und war auch mit Hans Mayr, dem damaligen Direktor des Künstlerhauses, gut bekannt. Diesem war es gelungen, Teile der Sammlung Ludwig für die Eröffnungsausstellung des neu adaptierten Palais Lichtenstein, Kunst der letzten 30 Jahre, im Jahr 1979 nach Wien zu bringen. Bereits zuvor wurde Fillitz von Bundesministerin Hertha Firnberg mit der Auswahl von letztendlich 128 Werken aus dem Sammlungsbestand des Ehepaares Ludwig für eine Stiftungsgründung in Österreich beauftragt. Neben dieser Auswahl, darunter u.a. Hauptwerke der Pop Art und des Fotorealismus, war er im ministeriellen Einvernehmen maßgeblich an den Verhandlungen zur Gründung der Österreichischen Ludwig-Stiftung beteiligt, welche 1981 mit Genehmigung der Stiftungsbehörde erfolgte. Damit etablierte sich erstmals eine Institution in Österreich, deren Aufgabe es war und noch immer ist, hiesige Vorhaben im Bereich der bildenden Kunst anzuregen, durchzuführen und zu fördern und damit zugleich auch zu Neuentwicklungen zu ermutigen. Ausschließlich dieser Agenda ist die Stiftung verpflichtet.

Fillitz wird daher zu Recht als einer der Gründungsväter der Österreichischen Ludwig-Stiftung bezeichnet, für die er ebenso seit ihrer Gründung Mitglied des Stiftungsrates war. Als anerkannter Kunsthistoriker und profunder Kenner der Gegenwartskunst leistete er einen essentiellen Beitrag zur Etablierung einer zeitgenössischen, österreichischen Kulturszene, für den Inhalt der Sammlung der Stiftung und ihrer zukünftigen Ausrichtung. Damit wurde und wird es Bundesmuseen ermöglicht, namhafte Werke zeitgenössischer Kunst als Dauerleihgaben zu erhalten, womit gemäß Stiftungsauftrag ein wesentlicher Beitrag zur Darstellung der modernen Kunst in Österreich gewährleistet ist.

Hermann Fillitz hat dafür mit seiner Initiative, seinem Engagement und seinem Sachverstand einen unschätzbaren Beitrag geleistet.

Mit den Worten, „[mit] Hermann Fillitz verlieren wir einen hochgeachteten Wissenschaftler und eine prägende Persönlichkeit des österreichischen Kulturlebens“, würdigte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer zutreffend seine Verdienste als eine der bedeutendsten Personen des kulturellen Lebens Österreichs in den letzten Jahrzehnten. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Mit seinem Tod verliert die Österreichische Ludwig-Stiftung nicht nur ihre letzte Gründungsperson, sondern vor allem auch eine großartige Persönlichkeit und einen wahren Humanisten.

Gottfried Toman   Sabeth Buchmann