Ludwig-Stiftung
Aktuelles
Ausschreibung Reise- und Recherchestipendium 2025
Deadline: 15. Dezember 2024
Im Rahmen der Research Season „Beside, not infinite“ 2025/26 schreibt die Österreichische Ludwig-Stiftung für das Jahr 2025 ein Stipendium aus zur Förderung eines Aufenthalts außerhalb von Österreich zwecks Recherchen für wissenschaftliche Forschungsvorhaben sowie künstlerische und kuratorische Projekte im Bereich der bildenden Kunst. Die Stiftung lädt in Österreich lebende Wissenschaftler:innen, Kurator:innen und Künstler:innen zur Bewerbung ein.
Download Ausschreibungsunterlagen
Die Unterlagen sind als eine PDF-Datei bis spätestens 15. Dezember 2024 mit dem Betreff „Einreichung Stipendium“ an office@ludwig-stiftung.at zu senden. Aufgrund der Internationalität der Jury können nur Einreichungen in englischer Sprache berücksichtigt werden.
Research Season „Beside, not infinite”
2025/26
„Beside, not infinite“ ist ein sammlungsbezogenes Projekt der Österreichischen Ludwig-Stiftung, das als Research Season für 2025/26 konzipiert wurde. Im Rahmen diverser Veranstaltungen, eines Reise- und Recherchestipendiums und einer abschließenden Publikation befasst sich „Beside, not infinite“ mit sieben künstlerischen Arbeiten aus den Sammlungsbeständen der Stiftung. Diese wurden im Laufe der letzten zehn Jahre auf Vorschlag der vier österreichischen Bundesmuseen Albertina, Belvedere, MAK und mumok angekauft und deren öffentlichen Sammlungen als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt.
Die für das Projekt ausgewählten Arbeiten von Yto Barrada, Rosemarie Castoro, Sonia Gomes, Jann Haworth, Lee Lozano, Julie Mehretu und Ingrid Wiener fungieren als materielle und diskursive Knotenpunkte, die den wissenschaftlichen Austausch, den „Beside, not infinite“ initiieren möchte, in den Sammlungsbeständen verorten. Mehr dazu unter Forschung
Kunstankäufe 2024
Gemäß ihrer Ankaufs- und Förderpolitik kauft die Österreichische Ludwig-Stiftung Kunstwerke für die Sammlungen des Bundes an. Mit den Ankäufen kommt die Stiftung dem Ziel nach, die Sammlungsbestände der Bundesmuseen in Ergänzung zu ihrem gesetzlichen Auftrag substanziell, d. h. eben auch im Sinne eines ästhetisch komplexen und gesellschaftsrelevanten Kunstbegriffs auszubauen.
Für 2024 kaufte die Österreichische Ludwig-Stiftung Werke der folgenden Künstler:innen als Dauerleihgaben für die Museen an:
Für die Albertina: Jo Ractliffe, Toni Schmale
Für das Belvedere: Ursula Pürrer & Ashley Hans Scheirl
Für das MAK: Ranti Bam, Hana Miletić
Für das mumok: Radcliffe Bailey, Yto Barrada, Serge Attukwei Clottey, Robert Gabris, Iman Issa, Fahamu Pecou, Maud Sulter, Moffat Takadiwa
Nähere Informationen zu den historisch angekauften Werken können den vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport herausgegebenen Kunst- und Kulturberichten entnommen werden.
Archiv
Die Österreichische Ludwig-Stiftung gratuliert Dr. Gottfried Toman zur Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Am 7. März 2024 wurde Dr. Gottfried Toman, vormals Vorsitzender der Geschäftsführung der Österreichischen Ludwig-Stiftung, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Künstlerhaus Wien mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet.
Bild: BMKÖS/HBF/Pusch
Vor einer geladenen Runde aus Familienmitgliedern, Freund:innen und ehemaligen Kolleg:innen, überreichte Frau Sektionschefin Mag.a Theresia Niedermüller, MSc, das Dekret und die Insignie. Sie wies dabei nicht nur auf das außerordentliche und persönliche Engagement von Dr. Toman für das österreichische Kulturleben hin, sondern auch auf dessen Begeisterung für die moderne und zeitgenössische Kunst, deren Förderung er in seiner langjährigen Funktion für die Österreichische Ludwig-Stiftung maßgeblich unterstützte. „Aus einem tiefen bürgerschaftlichen und demokratischen Grundverständnis heraus handelnd“ beschrieb Dr.in Carla Cugini, geschäftsführende Vorständin der deutschen Peter und Irene Ludwig Stiftung, Dr. Toman in ihrer bewegenden Laudatio und betonte dessen tiefes Verständnis für das Anliegen des Ehepaars Ludwig, ihre international hochkarätige Sammlung der Öffentlichkeit zu widmen und an öffentliche Museen zu übergeben.
Mit seiner Offenheit für Neues, seiner stets respektvollen Art und nicht zuletzt mit der Präzision und Sorgfalt des Juristen, als der er über Jahrzehnte in der österreichischen Finanzprokuratur tätig war, hat Dr. Toman ab 2002 und mehr als 20 Jahre hinweg die Österreichische Ludwig-Stiftung – zunächst als Einzelgeschäftsführer unter der Bezeichnung Generalsekretär und später als Vorsitzender der Geschäftsführung – mit Geschick und Hingabe geleitet. Dass es ihm dabei nie an Humor mangelte, bewies Dr. Toman auch bei seiner Dankesrede anlässlich der Ehrung. Der Österreichischen Ludwig-Stiftung wollte er noch einen Hinweis für die Zukunft mit auf den Weg geben, ein (fälschlicherweise) Karl Valentin zugeschriebenes Zitat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.“
Mit zutiefstem Dank für sein unermüdliches Engagement gratulieren die Mitglieder des Stiftungsrates und die aktuelle Geschäftsführung Dr. Toman sehr herzlich zu der überaus verdienten Anerkennung!
Neue Geschäftsführung der Österreichischen Ludwig-Stiftung ab Jänner 2024
©Paul Kulec, HBF
Die Österreichische Ludwig-Stiftung trauert um Hermann Fillitz
Hermann Fillitz ist am 14. Juni 2022 im 99. Lebensjahr verstorben. Im Mai noch besuchte er die Abegg-Stiftung in Riggisberg in der Schweiz, eine Stiftung mit Museum und Forschungsinstitut, spezialisiert auf Textilkunst. Er war dieser Institution seit Jahrzehnten verbunden, ebenso auch der Österreichischen Ludwig-Stiftung.
Der langjährige Ordinarius des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Wien (1974–1994) und ehemalige Erste Direktor des Kunsthistorischen Museums (1982–1990) war einer der Gründungsväter der Österreichischen Ludwig-Stiftung und prägte diese maßgeblich als Stiftungsratsmitglied bis zum Jahr 2017.
Hermann Fillitz’ Engagement für die Österreichischen Ludwig-Stiftung ist einem Glücksfall zu verdanken:
So kannte er das Ehepaar Peter und Irene Ludwig und ihre damals schon weithin bekannte Sammlung aus der Zeit seiner Lehrtätigkeit an der Universität in Basel und war auch mit Hans Mayr, dem damaligen Direktor des Künstlerhauses, gut bekannt. Diesem war es gelungen, Teile der Sammlung Ludwig für die Eröffnungsausstellung des neu adaptierten Palais Lichtenstein, Kunst der letzten 30 Jahre, im Jahr 1979 nach Wien zu bringen. Bereits zuvor wurde Fillitz von Bundesministerin Hertha Firnberg mit der Auswahl von letztendlich 128 Werken aus dem Sammlungsbestand des Ehepaares Ludwig für eine Stiftungsgründung in Österreich beauftragt. Neben dieser Auswahl, darunter u.a. Hauptwerke der Pop Art und des Fotorealismus, war er im ministeriellen Einvernehmen maßgeblich an den Verhandlungen zur Gründung der Österreichischen Ludwig-Stiftung beteiligt, welche 1981 mit Genehmigung der Stiftungsbehörde erfolgte. Damit etablierte sich erstmals eine Institution in Österreich, deren Aufgabe es war und noch immer ist, hiesige Vorhaben im Bereich der bildenden Kunst anzuregen, durchzuführen und zu fördern und damit zugleich auch zu Neuentwicklungen zu ermutigen. Ausschließlich dieser Agenda ist die Stiftung verpflichtet.
Fillitz wird daher zu Recht als einer der Gründungsväter der Österreichischen Ludwig-Stiftung bezeichnet, für die er ebenso seit ihrer Gründung Mitglied des Stiftungsrates war. Als anerkannter Kunsthistoriker und profunder Kenner der Gegenwartskunst leistete er einen essentiellen Beitrag zur Etablierung einer zeitgenössischen, österreichischen Kulturszene, für den Inhalt der Sammlung der Stiftung und ihrer zukünftigen Ausrichtung. Damit wurde und wird es Bundesmuseen ermöglicht, namhafte Werke zeitgenössischer Kunst als Dauerleihgaben zu erhalten, womit gemäß Stiftungsauftrag ein wesentlicher Beitrag zur Darstellung der modernen Kunst in Österreich gewährleistet ist.
Hermann Fillitz hat dafür mit seiner Initiative, seinem Engagement und seinem Sachverstand einen unschätzbaren Beitrag geleistet.
Mit den Worten, „[mit] Hermann Fillitz verlieren wir einen hochgeachteten Wissenschaftler und eine prägende Persönlichkeit des österreichischen Kulturlebens“, würdigte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer zutreffend seine Verdienste als eine der bedeutendsten Personen des kulturellen Lebens Österreichs in den letzten Jahrzehnten. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mit seinem Tod verliert die Österreichische Ludwig-Stiftung nicht nur ihre letzte Gründungsperson, sondern vor allem auch eine großartige Persönlichkeit und einen wahren Humanisten.
Gottfried Toman Sabeth Buchmann